(Zwischen-)Fazit

Mein Bericht: Ein Jahr dabei….
Beim Vorbereiten des Uploads für Woche 16 wies mich der Dateifehler darauf hin, dass ich jetzt „einmal rum“ bin: 1 Jahr „WeeklyPic“ in der so agilen Happy-Shooting-Community! Ein guter Zeitpunkt eine kleine Bilanz zu ziehen.

Erste Erkenntnis: Ich habe mich bei meinen Fotografier-Gewohnheiten verschätzt: Ich dachte, sowieso jede Woche ein Bild zu machen. Tatsächlich habe ich aber nur jeden Tag meine Kamera dabei – der Auslöser jedoch blieb offenbar auch mal eine Woche unberührt. So kam es doch die ein oder andere Woche zu einer Last-Minute-Sonderproduktion (manchmal produzierte dieser Notstand sogar ein brauchbares Bild – also bei Ebbe einfach mal zwingen).

Zweite Erkenntnis: Die Protagonisten dieser Sub-Community bestehen aus einer sehr „bunten Mischung“. Da sind Fotografen und Fotografinnen (einmalig gegendert) dabei, die erst am Anfang ihrer Reise stehen, aber auch absolute „Freaks“ (im positiven Sinn natürlich), die sicher einen größeren Teil ihrer Freizeit und eventuell auch Budgets für unser schönes Hobby investieren. Ich bin vor einem Jahr auch gleich schön angeeckt mit meinen flapsigen Kommentaren als Fotograf aus der Mittelschicht bezüglich Engagement.

Daraus folgte auch gleich die dritte Erkenntnis: Mein Highlight war das Treffen in Frankfurt, so ganz „real life“. Das änderte für mich fast alles. Ein total netter Haufen, auch und vor allem in der bunten Mischung. Seither klappt es (hoffe ich) auch mit der Online-Kommunikation in unserem Slack besser.

Eine vierte Fragestellung, noch ohne abschließende Erkenntnis, wurde in mir durch WeeklyPic vorangetrieben, nämlich die Frage „Warum fotografiere ich eigentlich?“. Jedenfalls bin ich kein „Der Weg ist das Ziel“-Fotograf: Ich habe beim Fotografieren schon irgendwie das Resultat im Hinterkopf – das Befassen mit z.B. den heißesten Rezepten für Negativ-Entwicklungssuppen ist mir fremd, sofern man es nicht später im Bild sieht. Außerdem bin ich bequem: Ich lasse mich inspirieren, statt zu planen; ich wechsle unterwegs so gut wie nie die Festbrennweite; ich bin schlecht im Umsetzen von Aufgaben und daher bei der Monatsaufgabe nur sporadischer Gast. Ich habe Erkenntnisse gewonnen, wie unwichtig mir Bewertungen sind (ich freue mich total über positive, keine Frage, aber ich versuche mich von der Sucht nach Likes nicht beeinflussen zu lassen oder vom Ausbleiben dieser betrüben zu lassen). In Instagram verzichte ich daher auch fast völlig auf Hashtags – an den Like-Zirkeln muss ich nicht unbedingt teilnehmen (und blockiere sogar Pseudo-Follower und -Liker).

Ich habe mich im letzten Jahr gefühlt sehr weiterentwickelt, wobei mir die WeeklyPic Gruppe direkt und indirekt sehr geholfen hat. Damit hatte ich vor einem Jahr eigentlich noch gar nicht gerechnet. So freue mich ich nun auf die weitere Reise.

Thomas Schlosser